Bühnenfoto-Workshop 2107: ,,Fotografieren mit ohne Licht"
Referent: Jörg Sobeck
Termin: 27. und 28. August 2021
Ort: Hotel Wetzlar Hof und Neues Kellertheater Wetzlar
Anmeldeschluss: 22. Juli 2021
Seminargebühr:
95,00€ p. P. im Doppelzimmer mit Frühstück
120,00 € p. P. im Einzelzimmer mit Frühstück, sofern EZ
angeboten werden kann.
Nicht nur bezogen auf Bühnenfotos in schummerigen Theatersälen,
in denen der Fotograf gemeinhin auf das Licht angewiesen ist, das der Theaterregisseur
bzw. die Lichtregie vorgeben, hat sich die Welt der Fotografie in den vergangenen
zwei bis drei Jahrzehnten so rasant verändert, dass die „alte
Fotoschule“ von Blende, Verschlusszeit und ISO-Empfindlichkeit scheinbar
vollkommen überflüssig geworden zu sein scheint. Landläufig
macht ja die digitale Kamera, das Smartphone oder aber der Computer das
Foto „vollkommen automatisch“.
Es scheint ja auch so: Was heutzutage in Sachen automatischer Belichtung
und vollautomatischer Bewertung von Aufnahmesituationen möglich ist,
war vor 20 Jahren kaum vorstellbar.
Genauso verhält es sich mit den Ergebnissen, den Fotos, die von den
zeitgemäßen digitalen Geräten produziert werden. Massenprodukte,
die sich im Ergebnis immer ähnlicher werden. Das individuelle Foto
droht in den Massen-Ergüssen der digitalen Foto-Welt zu versinken.
Diese „fotoapokalyptischen“ Gedanken wollen wir in unserem
Workshop aufgreifen und hinterfragen, ob es nicht auch anders geht. Insbesondere
dann, wenn der Fotograf sich den Luxus erlaubt, sich Zeit zu nehmen für
seine Arbeit. Denn so ist es eigentlich nach wie vor:
Der Fotograf arbeitet, nicht die Kamera.
Frei nach diesem Motto werden wir uns mit den elementaren Fotoregeln,
der „alten Schule“ auseinandersetzen, anstatt darüber
zu sinnieren, mit welchem Bildbearbeitungsprogramm die zuvor gemachten
Fehler ausgebügelt werden können. Dieser Workshop wird sich also
nicht mit „photoshop“ beschäftigen, sondern mit den Ursprungsmedien:
Der Kamera, dem Menschen dahinter, dem Menschen davor und dem vorhandenen
Licht.
Wir werden aber nicht nur über Fototheorie philosophieren, sondern
auch ganz praktisch arbeiten. Im Rahmen eines Fototermins unter Echtbedingungen,
haben die TeilnehmerInnen die Chance, während eines Bühnenauftrittes
einer Theatergruppe das erworbene und diskutierte neue Wissen anzuwenden
und sich dabei vielleicht ganz neu auszuprobieren. Die Ergebnisse werden
vor Ort gedruckt und im Anschluss unter den KursteilnehmerInnen diskutiert.
Alle KursteilnehmerInnen bringen auch bitte mindestens fünf Bühnenfotos
mit, die sie für besonders gelungen halten und fünf Bühnenfotos,
die sie für misslungen halten. Wir wollen uns mit der Beurteilung
von Fotos beschäftigen:
Was ist gut? - Was ist schlecht?- Was ist Geschmack?
Schließlich wagen wir einen Ausflug in die Öffentlichkeitsarbeit,
für die wir oft unsere Fotos verwenden wollen. Ohne dieses Thema erschöpfend
behandeln zu können, wird dabei zum Thema Urheberrecht und Datenschutzgrundverordnung
zu reden sein, jedoch ohne dass die Veranstaltung zu einem juristischen
Seminar wird.
Ein paar Tipps, die unsere Arbeit erleichtern werden:
1) Grundsätzlich ist für die Workshopziele eine digitale SpiegelreflexKamera
eine sinnvolle Sache, aber nicht Voraussetzung. Wichtiger sind lichtstarke
Objektive mit kurzer bis mittlerer Telebrennweite, also z.B. 85 mm, 100
mm oder 135 mm. Auch ein Lichtstarkes "Normal"-Objektiv, z.B.
50mm/1:1.4 macht durchaus Sinn.
2) Wer sich noch nicht so sicher ist mit seiner technischen Ausstattung,
sollte bitte vorsorglich für die jeweilige Kamera auch die Gebrauchsanweisung
mitbringen.
3) Wer ein Stativ hat, sollte es vorsorglich mitbringen, schon um zu demonstrieren,
welche Vor- aber auch welche Nachteile der Einsatz des Stativs hat.
4) Die Sofortabzüge der Fotosession, die wir vor Ort erstellen lassen,
müssen die KursteilnehmerInnen jeweils selbst bezahlen. Sofortabzüge
im Format 13 x 18 cm kosten ca. € 0,30 pro Abzug.
5) Wer einen Laptop hat, möge ihn bitte mitbringen. Auch Kartenleser
und USB-Sticks sollten wir lieber einen zu viel, als einen zu wenig vor
Ort haben.
7) Wir richten uns auf jeden Fall auch an TeilnehmerInnen, die in das
Thema Bühnenfotografie hineinschnuppern wollen. Erfahrung im Spezialgebiet
Bühenenfotografie wird nicht vorausgesetzt.
Kleine Zugabe:
Ihr habt irgendetwas in Eurem Foto-Schrank herum zu liegen und wisst nicht
so ganz genau, was das ist und wozu es dienen soll? Dann bringt es doch,
zumindest sofern es zu Eurem Fotozubehör zu gehören scheint,
einfach mal mit und wir versuchen den Sinn und Zweck des Gegenstandes zu
bestimmen
Ein paar Dinge, die wir nicht so gerne erleben wollen:
1) Wir bieten keinen „Laufsteg für Technikfreaks“, die
mit den neuesten und teuersten Kameramodellen ein Showlaufen veranstalten
wollen. These: Einen Brief kann man mit einem PC, einem Montblanc-Füllfederhalter,
einem Kugelschreiber, einem Bleistift, aber auch mit einem Griffel auf
einer Schiefertafel schreiben.
Das Schreibmedium ist ein Werkzeug, mehr nicht. Wichtig sind die Inhalte.
In diesem Sinne:
Die Grundregeln (Blende, Verschlusszeit, Empfindlichkeit usw.) kennen,
sie beherrschen und mit diesem Wissen arbeiten, so können fast mit
jeder Kamera verwertbare Bühnenfotos entstehen.
2) Bitte keine Vollprofis! In einem Amateurtheaterverband wollen wir auch
Amateurfotografen zum Zuge kommen lassen.
3) Wie schon ausgeführt: Wir werden keinen Workshop zu Bildbearbeitungsprogrammen
oder zu anderer Fotosoftware abhalten. Die Veranstaltung ist in erster
Linie ein ,,Foto-Workshop" im Wortsinne.
HINWEIS: Mittagessen bis 10,00 € werden übernommen
Das Seminar findet an 2 Orten statt!